Philosophie

Als Sportwissenschaftlerin und Expertin in Prävention und Rehabilitation verfolge ich als oberstes Bedürfnis den Menschen in einen gesunden Alltag zu begleiten. Als prioritäres Ziel dem Menschen Lösungen aufzuzeigen, die ihm von Schmerzen befreien und ihn gesund altern lassen.

Während des Studiums und beim Einstieg ins Arbeitsleben begegnete ich einigen Theorien und Bewegungsprogammen, doch keines überzeugte mich so sehr wie das fasziale Training.

 

Erkenntnisse im Beweglichkeitstraining

Das alles umgebende und verbindende Fasziengewebe (=Bindegewebe) des Körpers hat eine enorme Bedeutung für die Leistungsfähigkeit eines Sportlers, aber auch für die Prävention und Rehabilitation. Ein gut trainiertes und integriertes Fasziennetz beeinflusst die Kraftentwicklung und Kraftübertragung, sowie die Feinabstimmung einer Bewegung nachhaltig. Die Faszien sind das grösste Organ, welches alles mit allem verbindet und den Körper zusammenhält und strukturiert.

Chronische Beschwerden können mit einem gezielten regelmässigen Faszientraining komplett verschwinden, in dem der Körper geschmeidiger und beweglicher wird. Der Vorteil für alle, welche schon etwas älter sind: Jede/r, egal ob jung oder alt kann beweglicher werden, denn die Beweglichkeit hängt nicht vom Alter ab, sondern von der Regelmässigkeit, mit der man sich den Faszien widmet. Faszienarbeit ist viel spezifischer als schweisstreibendes Kraft- oder Ausdauertraining. Entscheidend sind unter anderem langsame, achtsame Bewegungen.

 

Warum entstehen chronische Schmerzen?

Die Faszien schaffen den Balanceakt zwischen Stabilität und flexibler Geschmeidigkeit. Die Folge: Wer das Gewebe elastisch und widerstandsfähig erhält, hat den bestmöglichen Schutz gegen vielfältige Beschwerden. Wird das Fasziennetz aber vernachlässigt oder zu einseitig beansprucht, kommt es früher oder später zu Verspannungen und Schmerzen, ausserdem zu Verletzungen wie Zerrungen.

Durch unsere häufigen Sitzpositionen auf Stühlen, im Auto und schlafend mit angezogenen Knien kommt es zu massiven Verkürzungen der Muskulatur besonders im vorderen Körperbereich.

Die Konsequenz häufigen Sitzens ist, dass sich die gesamte Körperstruktur, in erster Linie die Muskeln und das umgebende Bindegewebe, aber auch Nerven, Gefässe, Sehnen und Bänder an die Längen der Sitzposition anpassen. Jeder Mensch „trainiert“ also auch im Sitzen, nämlich die Verkürzung seiner Frontmuskeln. Der Körper wird zunehmend nach vorne gezogen. Die Rückenmuskeln müssen das ausgleichen und ziehen nach hinten, um die aufrechte Haltung zu ermöglichen. Das erhöht den Druck auf die Bandscheiben und versetzt die Wirbelsäule mehr und mehr in Alarmbereitschaft. Eine ruckartige aufrichtende Bewegung kann dazu führen, dass ein Hexenschuss eintrifft.

Dieses Beispiel bezogen auf die Bauch- und Rückenmuskulatur ist mit beliebig weiteren Körperteilen zu vergleichen. Jedes einzelne Gelenk wünscht sich ausgeglichen bewegt zu werden, so dass keine Dysbalancen und somit Schmerzzustände entstehen können.